Anno 1737 wurde dieses Haus erbaut. Diese Jahreszahl wurde aufgrund einer Balkenprobe durch das dendrochronologische Institut der Universität Köln nachgewiesen.

Der Lanker Chronist Pastor Wilhelm Jacobs schreibt in seinen Aufzeichnungen : 1758 nach der Schlacht bei Krefeld :

den 24ten juni in festo S. Johs. am 1 ten Tag nach der Batallie, als schon viele andere geistliche Herren sich retiriert hatten, hab ich noch um 1/2 10 uhren die hohe meeß gelesen und da  schon kaum die meeß geendigt, sehet man durch Lathum kommen etliche 100 frantzosen... weilen nun diese verfolget, und an seithen gleichfalls begleitet wurden.... so glaubet man nit anders, als daß solches  frantzösische Husaren gewesen wären, welche sie escortiret hätten.

allein als die frantzosen in Lathum waren, gingen die vermeinte Husaren theils gerad auf Langst zu, theils gerad in Lanck hinein, und der erste allein gerad auf den Kirchhoff auff mich los.  Da ich nun diesen grünen Jäger von den hannover. Jägercorps also jagend gesehen, laufe ich durch die Schultür hinten auß nach Salftes zu. 3 ad 4 lauffen mich nach, und weilen er den Weg wegen der Creutzer  einhielte, erhaschte er den kurtz hinter mich laufenden Schöffen Meer von St. Tönis, den er mit Gewalt in dem Stück gegen “Alexanders Hauß”   all seyn bey sich habendes gelt abgenohmen.

Inzwischen Ich Zeit gewonnen, mich mit meinem Cüster und Kirchenschlüßelen mich durch die Büsch biß langs den Ißmer Hoff in die Meer zu retiriren... am abend mit dem Cüster mich durch die  Büsch wieder biß an die Eschdunk still in des Schusters Joh. Hauß beygemacht, allwo Ich.... die Nacht geschlafen.

Gemeindekarte 1830

Alexanders Haus, am Ende des Kirchhofs gelegen, gab auch der heutigen Fronhofstraße, die ja erst spät gebaut wurde, den Namen Alexanderstraße. So hieß sie jedenfalls bis 1933, da wurde sie umbenannt in Horst-Wessel-Straße. 1945 wurde sie, in Erinnerung an den hier vermuteten Fronhof, der nicht mit dem heute so genannten Gebäude identisch ist, Fronhofstaße genannt.

Der Volksmund der älteren Generation nannte dieses Haus auch “Dohme Malche” nach seiner langjährigen Bewohnerin, der Witwe Amalie Dohmen.

La Pähd

Karl Schmalbach 1984

Heimatfreunde nennen das hier abgebildete Ensemble, resp. diesen Blickpunkt, auch liebevoll den

“Lanker Malerwinkel”.

 

LA PÄHD   schon vor Jahrhunderten gab es die Gaststätten IM WEISSEN PFERD in Lank direkt gegenüber der alten Kirche (heute Hauptstr.11) und IM SCHWARZEN PFERD in Latum (heute Uerdiger Str.84).

LA PÄHD will diese Tradition fortsetzen. PÄHD steht für die Mundart, die es zu erhalten gilt. LA ist den alten Lank-Latumern sehr geläufig, war man doch fast 400 Jahre churkölnisch und in dieser Zeit stets mit Bayern und Frankreich liiert. So haben denn auch die Lanker die Schlacht bei Krefeld 1758 nicht mitgewonnen, sondern verloren, wie aus Pastor Jacobs Schilderung ersichtlich ist.

LA PÄHD, LA FOTT, LA SCHIEV kapott  -   alter Lank-Latumer (Un-) Sinnspruch.

von Karl Schmalbach - Lanker Mundartautor   siehe auch www.buretheater.de

Karl Schmalbach 1985
1935

Wohnhaus

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1958

Luftbild